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Wer jetzt sagt: „Bier muss bei mir nicht haltbar sein, weil es ohnehin nicht lange überlebt!“, der darf trotzdem gerne weiterlesen. Vielleicht gibt es ja doch noch die ein oder andere spannende Erkenntnis über Bier!
Zur Haltbarkeit von Bier gibt es unterschiedliche Meinungen. Manche sagen: Bier wird nicht schlecht! Andere finden, dass man das Bier bereits nach wenigen Wochen fast nicht mehr trinken kann. Doch was stimmt? Und was sagt das Haltbarkeitsdatum auf dem Bier darüber aus, wie lange es genießbar ist? Antworten darauf findest du hier – viel Spaß beim Entdecken!
In vielen Ländern – so auch in Deutschland – muss auf die meisten Lebensmittel ein Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) gedruckt werden. Das abgedruckte Datum sagt aus, wie lange das Produkt mindestens haltbar sein soll – und nicht, wann es absolut nicht mehr genießbar ist. Vielleicht hast du schon das ein oder andere Mal einen Joghurt oder vielleicht sogar ein Flaschenbier erst nach dem Ablaufen verzehrt und dabei gedacht: „Kann man schon noch essen beziehungsweise trinken!“
Was das MHD ganz sicher nicht aussagt, ist, wann das Bier hergestellt wurde. Das ist gerade bei hopfenlastigen Bieren, die frisch bekanntlich am besten schmecken, unpraktisch, denn du weißt nie, ob das Bier nach dem Abfüllen direkt im Handel gelandet ist oder erst noch Wochen und Monate im Lager der Brauerei verbracht hat.
Tatsächlich kann Bier nicht verderben, da es auch beim längeren Überschreiten der Mindesthaltbarkeit keine schädlichen Bakterien entwickelt. Das liegt am leicht sauren pH-Wert und am Alkoholgehalt. Es kann jedoch passieren, dass dein Bier an Geschmack, Farbe oder Spritzigkeit verliert. Das auf dem Bier vermerkte Haltbarkeitsdatum sagt im Grunde genommen recht wenig aus. Meist liegt es zwischen drei und zwölf Monaten nach Herstellung, je nach Herstellungsprozess.
Schlecht gewordenes Bier zeigt sich in der Regel in einem Verlust des Geschmacks. Das Bier schmeckt also weniger frisch oder fruchtig. Es kann auch von einem unangenehmen Geruch oder Geschmack wie Säure oder sehr starker Bitterkeit überlagert werden. Außerdem kann zu lange gelagertes Bier seine Spritzigkeit verloren haben. Dadurch ist dann auch der Schaum nicht mehr so ausgeprägt. Wohl gemerkt: Deswegen ist es nicht verdorben, nur nicht mehr so geschmackvoll.
Finde mit dieser Checkliste heraus, ob dein Bier noch genießbar ist:
Bier ist ein Frischeprodukt. Daher sollte es ausnahmslos ungeöffnet, kühl und dunkel lagern. So viel vorweg. Die Haltbarkeit von Bier hängt dabei nur bedingt von der Biersorte ab. Auch andere Faktoren wie die Herstellung und Lagerung spielen bei der Bier-Haltbarkeit eine Rolle.
Manchmal wird empfohlen, dass stark gehopftes Bier wie Pils oder IPA schneller verzehrt werden soll, als es das MHD angibt. Zwar sorgt der hohe Hopfenanteil durch seine antibakterielle Wirkung dafür, dass das Bier an sich länger haltbar ist. Die darin enthaltenen ätherischen Öle, die dem Bier eine blumige und fruchtige Sensorik verleihen, sind es aber nicht. Dann schmeckt das Bier bitter. Um das zu vermeiden, sollten diese Biersorten mit viel Hopfen alsbald getrunken werden – auch wenn sie länger haltbar wären.
Malzige Biere und vor allem solche Biere mit einem hohen Alkoholgehalt sind besonders lange haltbar und sogar zum Lagern geeignet. Der malzige Geschmack kann sich mit der Zeit zu interessanten aromatischen Nuancen entwickeln. Biere mit hohem Alkoholgehalt wie Starkbiere oder Bockbiere können über Jahre sogar noch besser werden, wenn sie richtig gelagert werden. Mit der Zeit entwickeln sich nämlich Reifenoten nach Sherry, Beeren, Karamell oder Whisky, die dem Bier eine ganz neue Qualität verleihen. Da lohnt sich das Warten. Diese sogenannten „Vintage“-Biere werden als gereifte Biere sogar hoch gehandelt und sind – wie ein gereifter Wein – unter Kennern ein willkommener Hochgenuss.
Alkoholarme beziehungsweise alkoholfreie Biere sind weniger lange haltbar als Biere mit höherem Alkoholgehalt, da der Alkohol konservierend wirkt. Da alkoholfreies Bier und Biermischgetränke wie Radler aber aus diesem Grund fast immer pasteurisiert werden, brauchst du dir auch hier keine Sorgen zu machen. Wenn du dir unsicher bist, ob dein Radler noch genießbar ist, kannst du auch hier die Checkliste nutzen.
Craft-Beer ist eine Besonderheit für sich. Diese Biere sollen so ursprünglich wie möglich sein und sind daher in der Regel unbehandelt. Sie können durch Milchsäureinfektionen sauer werden, was den Geschmack stark verändert. Manchmal ist das jedoch erwünscht, auch wenn das sogenannte Sauerbier nicht jedermanns Sache ist.
Bei der Haltbarkeit von Bier kommt es neben der Sorte auch auf den Brauprozess an. Pasteurisierte Biere oder Biere, denen vor dem Abfüllen Hefe und Eiweiße entzogen wurden, sind länger haltbar als unfiltrierte Biere. Allerdings sind Hefe und Eiweiße auch die Geschmacksträger des Bieres. Ohne diese Geschmacksträger – und auch durch zu viel Hitze – verliert das Bier an Vollmundigkeit – ein Preis für längere Haltbarkeit, die jedoch gerade bei Bieren für den Export wichtig ist.
Die Haltbarkeit von Bier variiert je nach Verpackungsart erheblich. Grundsätzlich gilt: Dosenbier ist am längsten haltbar, da es licht- und luftdicht verschlossen ist. Flaschenbier, vor allem wenn es in braunen Flaschen abgefüllt ist, bietet ebenfalls guten Schutz. Allerdings ist es anfälliger für Lichteinfall, was die Qualität des Bieres beeinflussen kann. Fassbier hingegen hat die kürzeste Haltbarkeit, insbesondere nachdem das Fass angezapft wurde.
Ungeöffnet hält sich Fassbier bis zu sechs Monate. Einmal angezapft sollte es jedoch innerhalb von zwei bis drei Tagen verzehrt werden, da es sonst an Frische verliert und ungenießbar werden kann. Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, wie man Bier optimal lagert, um die Haltbarkeit zu maximieren, findest du hier nützliche Tipps zum Bier lagern.
Auch wenn das Bier abgelaufen und nicht mehr zum Trinken geeignet ist, bedeutet das nicht, dass es in den Ausguss gehört. Abgelaufenes Bier kann auf vielfältige Weise weiterverwendet werden, zum Beispiel:
Anstatt abgelaufenes Bier wegzuwerfen, lohnt es sich also, kreativ zu werden und es für Haus und Garten zu nutzen.
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