Welche Biere eignen sich zum Lagern?
Aufgrund ihrer Bestandteile eignen sich einige Biersorten besser zum Lagern als andere. Obergäriges Bier wie Altbier, Malzbier oder Hefeweizen werden ca. drei Tage lang bei 15 °C bis 20 °C vergoren. Die Hefe steigt dann an die Oberfläche und bietet einen perfekten Nährboden für Bakterien, die zwar nicht schädlich sind, aber das Bier geschmacklich verderben können. Daher sollte obergäriges Bier nicht zu lange gelagert und recht frisch getrunken werden. Untergäriges Bier wie Pils, Export oder Lager hingegen wird etwa eine Woche bei 4 °C bis 9 °C gegoren. Dabei sinkt die Hefe zu Boden und das Bier wird bis zu sechs Monate und länger haltbar. Außerdem gilt: Dunkle Biere sind lagerfähiger als helle Biere.
Biere mit einem hohen Alkoholgehalt, der bei etwa 6,5 % bis 7,5 % liegt, konservieren sich fast von selbst. Dazu gehören Starkbiere und Bockbiere. Interessant ist auch, welche neuen Geschmacksvariationen durch die vielen Gärungsnebenprodukte bei der Lagerung entstehen. Gerade Aromen von Vanille oder Sherry nehmen zu, während die Hopfenbittere abnimmt und der alkoholische Geschmack wird stärker. Aber Achtung: Nach drei Jahren Lagerung ist das geschmackliche Optimum in der Regel erreicht. Dann sollte das Bier (endlich) genossen werden.
Welche Rolle spielt der Biertyp bei der Lagerung?
Auch der Biertyp spielt bei der Haltbarkeit eine Rolle. Je mehr Hopfen im Bier verarbeitet ist, desto empfindlicher reagiert es auf Licht und Temperaturschwankungen – diese wirken sich vor allem auf die Bitterstoffe aus. Den Unterschied zwischen einem frischen, richtig gelagerten Bier und einem, das im warmen Supermarkt stand und dann in den Kühlschrank wandert, erkennt man bereits nach wenigen Tagen. Spezielle Anforderungen an die Lagerung stellt auch Craft-Beer, bei dem es ganz besonders darauf ankommt, dass das charakteristische Aroma erhalten bleibt. Hier sollte die Kühlkette auf keinen Fall unterbrochen werden und auch Licht schadet dem Bier. Bierflaschen, die bei Raumtemperatur im Laden stehen, haben also ihre besten Tage schon hinter sich.
Bei einigen Biersorten soll nach dem Abfüllen noch die sog. Flaschengärung stattfinden. Diese wird durch Zugabe von Hefe und einer Kohlhydratquelle, der Speise, zum Jungbier angestoßen. Durch das Nachgären in der Flasche wird die Kohlensäure feiner gebunden, sodass das Bier spritzig perlend wird. Auch der Geschmack wird durch die zugegebene Hefe, die später zu Boden sinkt, fruchtiger.