Strahlendes helles gelbes Bier mit frisch zitrusfruchtigem Geruch. Im Geschmack sehr frisch nach herber Zitronenzeste und Weißbrot. Knackig bitter im Nachklang und wunderbar schlank.

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Dass Deutschland schon lang nicht mehr den höchsten pro Kopf Konsum beim Biertrinken vorweist, müssten mittlerweile alle verstanden haben. Unser Nachbar, die Tschechen sind mit durchschnittlich 150 Liter Bier pro Jahr die Weltmeister. Ihr bekanntes
„Pils“ hat den Weltbiermarkt geprägt und erfreut sich höchster Beliebtheit.
Mit seinem hopfenbetonten, zum Teil bitteren Geschmack ist es für viele das „Bier“ unter den verschiedenen Bieresorten. Mit über
50 % Marktanteil in Deutschland steht es fest auf jeder Getränkekarte in der Gastronomie. Auch in vielen Teilen Deutschlands ist das Pils der Klassiker, wenn ein „Bier“ bestellt wird. in Teilen von Deutschland ein „Bier“
bestellt, bekommt meist ein Pils serviert.
Aber was macht die Brauart aus Tschechien so besonders? Und welchen Bezug hat es zur Stadt Pilsen?
Während die Bierkultur Anfang des 19. Jahrhunderts in Deutschland und Österreich bereits weit fortgeschritten war und verschiedene Bierstile in der Produktion waren, lag das Brauwesen in Tschechien zu dieser Zeit noch sehr im Argen.
Hier
braute man immer noch nach dem Zufallsprinzip, man hatte also auch nie eine konstante Qualität zu verzeichnen.
Als 1838 wieder einmal das Bier sauer und ungenießbar war, schütteten die Bürger und Wirte aus Protest 36 Fässer
in den Rinnstein. Aus dieser Wutaktion entsprang die Idee, nun endlich eine Brauerei nach neuestem Stand der Technik und einem Kühlgewölbe von sage und schreibe neun Kilometer Länge zu bauen. Gebraut werden sollte dort ein untergäriges
Lagerbier – in Bayern hat sich dies bereits durchgesetzt.
Um das „neue“ Bier zu brauen, suchte man sich einen Braumeister, der mit untergärigen Bierstilen Erfahrung hat. Der passende Kopf für dieses moderne Brauhaus sollte niemand anderes sein als Josef Groll, einem Braumeister aus Vilshofen in Niederbayern. Bayerische Braumeister galten zu dieser Zeit als die Besten der Welt.
Dieser brachte eine untergärige Hefe mit nach Pilsen und entschied sich für ein Verfahren, in dem das Malz nach dem Darren nicht Dunkel sondern Hell war. Die Methode der indirekten Befeuerung beim Darren des Malzes stammt ursprünglich aus England und war in Deutschland nicht gängig.
Was damals auch noch etwas außer Acht gelassen wurde, war der Härtegrad des Wassers. Um die Aromatik des Hopfens zu entfalten, muss der Härtegrad des Wassers niedrig, also „weich“ sein. Aufgrund der geografischen Lage der Stadt Pilsen stand hier also im Gegensatz zu Bayern auch noch „weiches“ Brauwasser zur Verfügung.
Die Verarbeitung der Gerste zu hellem statt dunklem Malz, der geringe Härtegrad im Wasser und das Know-how des bayerischen Braumeisters ergaben das erste Pilsener Bier.
Ausgeschenkt wurde das Bier zusätzlich in transparenten Gläsern, die die helle, goldene Farbe des Bieres zum Vorschein brachten. Die Bürger waren also wieder zufrieden.
Die Biersorte Pils zeichnet sich durch eine helle, gold-gelbe Farbe aus. Meist ist ein Pils filtriert, also klar und ohne Trübstoffe. Hierfür ist das Pilsner Malz verantwortlich.
Im Geschmack überzeugt es durch seinen herben, leicht bitteren Geschmack und den schlanken Körper im Mundgefühl. Man merkt schnell das das Malz geschmackstechnisch absolut im Hintergrund steht.
Das und das Helle sind im Aussehen fast nicht zu unterscheiden. Manche Helle haben einen etwas helleren Gelbton als Pils. Das Export kann sogar bronzefarben sein, je nach dem wie malzbetont es ist. Das Pils ist außerdem deutlich hopfenbitterer als die beiden anderen Biersorten. Das Helle ist besonders gut ausbalanciert und wirkt daher sehr harmonisch, wohingegen das Export eher malzbetont ist und eine leichtere Bittere hat als ein Pils. Der Alkoholgehalt sollte beim Pils und beim Hellen etwa zwischen 4,8 und 5,5 Vol. % liegen. Das Export hat einen etwas höheren Alkoholgehalt mit 5,5 bis 5,8 Vol. %.
Das Pils wird immer in der sogenannten „Pilstulpe“ serviert. Doch was hat es damit auf sich?
Diese Glasform soll den herben Charakter des Bieres unterstreichen. Durch den schlanken Körper des Glases soll der Schaum des Biers so lange wie möglich aufrecht und stabil gehalten werden.
Das Pilsdeckchen, welches meist um den Stil gelegt wird, soll den herablaufenden Schaum daran hintern auf die Tischoberfläche zu gelangen.