In dieser Zeit wurde eine weitere Frau bekannt. Die ehemalige Nonne Katharina von Bora war den historischen Zeugnissen zufolge, eine gute Brauerin und ihr Gatte, Martin Luther, zeigte sich diesbezĂŒglich Ă€uĂerst kommunikativ. Am 4. September
1535 schrieb Luther an Justus Jonas, den Dekan der theologischen FakultĂ€t in Wittenberg: âMein KĂ€tchen hat sieben FĂ€sser gebraut, in welche sie 32 BĂŒschel Malz gegeben hat, in der Hoffnung, meinen Gaumen zu befriedigen. Sie ist
sich sicher, dass das Bier gut ist, aber das werdet Ihr herausfinden, wenn Ihr es probiert.â Obwohl es keine genauen Quellen zur Umrechnung gibt, kann man davon ausgehen, dass diese Menge Malz ca. 350 Liter Bier ergab, also sieben FĂ€sser Ă
50 Liter. Ein BĂŒschel (Engl. bushel aus dem Frz. boissiel) wog ca. 28,1 Kilogramm. Pro 50 Liter Bier benötigt man ca. 10 Kilogramm Malz. Mit der Zeit wurde Katharinas Bier so begehrt, dass sie es auch gewinnbringend verkaufen konnte.
Katharina
von Bora wurde 1499 als Tochter einer Adels-Familie geboren. FrĂŒh wurde sie ins Benediktinerinnenkloster geschickt, wo Sie Nonne wurde. Im Kloster hatte sie die Kunst des Bierbrauens gelernt und auch ihre Brauberechtigung bekommen. Die ihr spĂ€ter
von groĂem Nutzen war. Als die Lehren Luthers und seine Kritik am Klosterleben auch zu den Nonnen vordrangen, half Luther Katharina und ihren Ordensschwestern 1523 aus dem Kloster zu fliehen. 1525 entschieden sich Luther und Katharina zur gemeinsamen
Ehe und lebten danach im ehemaligen Augustinerkloster in der Lutherstadt Wittenberg, dessen Bewirtschaftung zum groĂen Teil Katharina von Bora ĂŒbernahm. Neben der Verwaltung betrieb sie die Bierbrauerei, kĂŒmmerte sich um die Viehzucht
und bewirtschaftete die zahlreichen LĂ€ndereien.
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