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Brauereiportrait - Hirsch-Brauerei Honer

Brauereiportrait - Hirsch-Brauerei Honer

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Wo der Genuss zu Hause ist

Die Hirsch-Brauerei Honer aus Wurmlingen ist eine Familienbrauerei wie aus dem Bilderbuch und steht heute, über 240 Jahre nach ihrer Gründung, besser da als je zuvor. Mit einem guten Händchen für den Markt, einer tiefen Verwurzelung in der Region und einem konsequenten Streben nach Qualität hat der Hirsch sein Revier erobert – und nebenbei höchste Auszeichnungen eingeheimst.
 


Tief im Süden von Baden-Württemberg, unweit der Medizintechnik-Weltstadt Tuttlingen, liegt das Dörfchen Wurmlingen. Hier wurde die Hirsch-Brauerei 1782 von Ludwig Aeble gegründet, um den Bierbedarf seiner Schildwirtschaft „Zum Hirschen“ zu decken. Damals gab es alleine in Wurmlingen 5 Brauereien, im nahegelegenen Tuttlingen 75. Heute ist davon nur eine geblieben. Ihr Revier ist das Donaubergland, wie die Gegend entlang der Donau zwischen Schwäbischer Alb, Baar und Heuberg genannt wird.

Die beeindruckende Entwicklung von der kleinen Wirtshausbrauerei zum „Platzhirsch“ in der Region ist untrennbar mit dem Weitblick und Unternehmergeist der Brauerfamilie Honer verbunden. 1895 heiratete Braumeister Heinrich Honer in die Brauerei ein und übernahm den Betrieb von seinem Schwiegervater.

Von der kleinen Wirtshausbrauerei zum "Platzhirsch" in der Region.
Die Hirsch-Brauerei beschäftigt 100 Mitarbeiter.

Den richtigen Riecher gehabt

Sein Sohn August wurde später „Flaschenbierkönig von Wurmlingen“ genannt, denn er füllte 20 Jahre vor allen anderen sein Bier in Flaschen ab. Und auch Augusts Sohn Rainer, seit 1960 Geschäftsführer der Brauerei, bewies oft ein gutes Gespür. So vertraute er auf den Rat eines Benediktinermönchs vom Kloster Neresheim, der im Brauereikeller mit seiner Wünschelrute eine Quelle entdeckt hatte. Rainer Honer ließ den gerade fertig gestellten Boden aufreißen und die Quelle erschließen – und sicherte sich ein unwiderrufliches Entnahmerecht für das kostbare Nass. Anfang der 90er war er bereits Vorkämpfer für grundwasserschonende Landwirtschaft und bezog als erster Brauer Gerste aus kontrolliert integriertem Anbau.

Auch das Revival der Bügelflasche erkannte man in Wurmlingen früh und führte mit „Zwickl“ und „Zwuckl“ zwei äußerst erfolgreiche Kellerbiere mit Bügel ein. Viele kluge Entscheidungen und ein Fokus auf Qualität sorgten dafür, dass die Hirsch-Brauerei gegen den allgemeinen Branchentrend stark wachsen konnte. Heute beschäftigt sie 100 Mitarbeiter und wird von einem Geschäftsführer-Trio geleitet: Rainer Honer, Tochter Gabi Lemke und Hubert Hepfer.

Der Region verpflichtet

Die Verbundenheit mit der Heimat, der enge Kontakt zu Kunden, Gastronomen, Landwirten oder Vereinen in der Region ist Teil der Hirsch-DNA. Die Biere werden zum allergrößten Teil im Umkreis von 70 km um die Brauerei vertrieben – immer frisch, auf kurzen Wegen und nah an den Kunden. Zur gelebten Regionalität gehört auch, dass Aufträge gezielt an Betriebe aus dem Umland vergeben werden oder dass die Brauerei zahlreiche Veranstaltungen, Feste, Vereine und den Tourismus im Donaubergland fördert.

Die Menschen der Region wiederum schätzen das Engagement der Brauerei und unterstützen sie mit ihrer Kaufentscheidung. „Was uns als mittelständische Brauerei geholfen hat, war die Entwicklung hin zu regionalen, authentischen Produkten“, berichtet Geschäftsführer Hubert Hepfer und ergänzt: „Und dass die Verbraucher auch den Wert dieser heimischen Produkte erkennen und sie ganz bewusst konsumieren“.

Hubert Hepfer

Qualität gewinnt

Bei den Rohstoffen für ihre Biere setzt die Hirsch-Brauerei ebenfalls auf kurze Wege. Neben dem Brauwasser aus der bereits erwähnten Quelle im Brauereikeller stammt auch die Hefe aus dem Hause Honer, genauer aus der eigenen Hefe-Reinzucht. Die Braugerste wird zu einem großen Teil aus dem Donaubergland bezogen und der Hopfen kommt aus Tettnang, dem nächsten Anbaugebiet.

Regionales Engagement und hochwertige Zutaten werden von Bierfreunden geschätzt und wohlwollend anerkannt. Doch für langfristigen Erfolg und Kundentreue ist vor allem das Genusserlebnis entscheidend. Und so setzt die Hirsch-Brauerei kompromisslos auf Qualität: „Wir investieren ständig in die Erneuerung der Anlagen und verfügen über eine sehr moderne Brauereitechnik. Dies gepaart mit handwerklicher Leidenschaft und hochwertigen regionalen Rohstoffen sorgt offensichtlich für unseren Qualitätsvorsprung“, beschreibt Geschäftsführer Hubert Hepfer die Strategie des Familienbetriebs. Er ergänzt: „Wir wollen unseren Qualitätsanspruch durch neutrale Juroren bewerten und bestätigen lassen – darum nehmen wir regelmäßig an internationalen Bierwettbewerben teil“.

Mit Erfolg: Hirsch Helles hat bei den World Beer Awards 2023 in London die Kategorie Helles/Münchner gewonnen und darf sich somit weltbestes Helles nennen. Hirsch Pils und Zwickl brachten jeweils eine Silbermedaille aus London mit nach Hause, Hirsch alkoholfreie Weisse, Hefe Weisse und Hirsch Gold holten Bronze in ihren Kategorien. Und auch beim European Beer Star Award in München räumten die Wurmlinger 2023 ab: Gold für Hirsch Sport Weisse, Bronze für Hirsch Dunkle Weisse und Kristall Weisse.

„Wir haben mit jedem unserer Biere Medaillen bei den härtesten Bierwettbewerben gewonnen, dazu die Auszeichnung als weltbestes Helles – all das macht mich sehr stolz auf unsere Mitarbeiter“, freut sich Hubert Hepfer über die Anerkennung von höchster Stelle.

Dem Hirsch über die Schulter geschaut

Wer sich einmal ein Bild von der Familienbrauerei machen möchte, der ist in Wurmlingen herzlich willkommen. In der Brauereigaststätte sitzt man unter dem originalen Gebälk der einstigen Schildwirtschaft praktisch direkt im Sudhaus und erlebt die Brauerei mit allen Sinnen. Der Dachstuhl ist ausgebaut zu einem kleinen Biermuseum mit historischen Exponaten aus der über 240jährigen Geschichte der Brauerei. Einen noch tieferen Einblick bekommt man bei einer geführten Brauereibesichtigung. Die Führungen sind für Gruppen buchbar, mittwochs werden auch offene Termine angeboten. Eine Verkostung der preisgekrönten Biere sollte man auf jeden Fall einplanen, die Brauereigaststätte bietet dafür ein Bier Tasting mit fünf Spezialitäten an.

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