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Tag des Bieres

Tag des Bieres

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Wenn Menschen ein Ereignis besonders betonen möchten, bekommt es seinen eigenen Tag im Kalender. So etwa beim Muttertag. Weil Bier so toll ist, wird es in Deutschland gleich an zwei Tagen gefeiert: am Tag des deutschen Bieres und am Weltbiertag. Du darfst dir natürlich beide merken. Wir zeigen dir hier, was es mit den Biertagen auf sich hat und wann du sie feiern darfst!

Der Tag des deutschen Bieres

Deutschland ist vielleicht nicht Weltmeister im Biertrinken (das sind Stand 2019 die Tschechen), liegt aber im Hinblick auf Tradition und Produktion ganz vorne mit dabei – mit immerhin mehr als 1.500 Brauereien und über 6.000 Biermarken im Land, die etwa 89 Millionen Hektoliter im Jahr ausstoßen. Ganz wichtig ist hierzulande das Reinheitsgebot. Das führt uns auch zum Tag des Bieres in Deutschland. 

Wann ist der Tag des deutschen Bieres und woher kommt er? 

Der Ursprung des Tags des Deutschen Bieres ist das Reinheitsgebot, das am 23. April 1516 erlassen wurde. Deswegen wird am 23. April der Tag des deutschen Biers gefeiert. Das Reinheitsgebot besagt, dass nur Hopfen, Malz und Wasser ins Bier dürfen, damit es ein echtes Bier ist. Die Hefe kam erst später dazu, da sie 1516 noch nicht bekannt war. Dieses Gebot der bayerischen Landesordnung ist die älteste noch heute gültige Lebensmittelvorschrift der Welt – und darf deswegen natürlich gefeiert werden. 

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Seit wann gibt es den Tag des deutschen Bieres?

Den offiziellen Tag des deutschen Bieres gibt es erst seit 1994. Damals hat der Deutsche Brauer-Bund entschieden, dass der deutsche Bier-Tag als Feiertag Einzug in den Festkalender erhalten soll. Wir sind in Deutschland schließlich besonders stolz auf unser Reinheitsgebot!

Zu Ehren des Tags des Bieres werden in einigen süddeutschen Brauereien – die der Kooperation Die Brauer mit Leib und Seele angehören – sogar eigene Spezialbiere gebraut, Jahrgangsbiere 23.04. genannt. Diese sind auf 6.000 Liter Ausstoß pro Brauerei beschränkt und bekommen pro Flasche eine eigene Seriennummer. Ab August desselben Jahres, also nach etwa 120 Tagen Brau- und Reifezeit, sind die Biere im Handel erhältlich.

Funfacts zum deutschen Biertag

  • Das Reinheitsgebot als Bezeichnung, auf die der Biertag zurückgeht, taucht erstmals in einem Sitzungsprotokoll des bayerischen Landtags von 1918 auf. Die Basis dieser Brau-Tradition stammt allerdings durchaus von 1516. Der Begriff „Reinheitsgebot“ wurde eher als Werbebotschaft verwendet, um sich gegen Biere mit anderen Inhaltsstoffen aus anderen Gegenden zu wehren. In den 1950er-Jahren erreichte schließlich der Bayerische Brauerbund, dass beispielsweise zuckerhaltiges Bier nicht mehr als „Bier“ nach Bayern eingeführt werden durfte. 
  • Der Erlass von Herzog Wilhelm IV., dass nur bestimmte Zutaten ins Bier dürfen, geht darauf zurück, dass viele Bierbrauer auf sehr abenteuerliche Ideen gekommen sind, um ihr Bier zu strecken, im Geschmack zu verändern oder haltbar zu machen. Das Beimischen von Kräutern, Ruß, Kreidemehl und sogar Fliegenpilz wurde so unterbunden.
  • Um zu testen, ob das Bier richtig gebraut wurde und die Qualität stimmte, entstand im 15. Jahrhundert ein interessantes Verfahren: Die amtlichen Bierprüfer setzten sich mit ihren Lederhosen auf eine Bank, die vorher mit Bier bestrichen wurde. Sie blieben dort drei Stunden still sitzen. Dann sollten sie auf Kommando aufspringen. Blieb die Bank an der Hose kleben, war das Bier hochwertig. Wenn die Bank jedoch stehenblieb, wurde der Brauer für sein schlechtes Bier bestraft. 
  • Die älteste noch heute bestehende Brauerei der Welt ist die Klosterbrauerei Weihenstephan, die 1040 das Braurecht verliehen bekam. Die älteste Braustätte der Welt ist allerdings deutlich älter. Archäologen fanden in einer Felshöhle in Israel nahe der Stadt Haifa Hinweise auf die Herstellung eines bierähnlichen Getränks, das bereits vor 13.000 Jahren gebraut wurde. 
  • Heute finden jedes Jahr rund um den Tag des deutschen Bieres vielfältige Veranstaltungen statt, die von Brauereien, Gastronomen und Getränkehändlern initiiert werden. Von Bierverkostungen über Brauereifeste und Bierseminare bis hin zu Braukursen, Brauereibesichtigungen und Jazzfrühschoppen mit Bier ist hier alles dabei. So kann jeder auf seine liebste Weise dem herrlichen Gerstensaft frönen! 

Internationaler Tag des Bieres

Der internationale Tag des Bieres wird – im Unterschied zum deutschen Bier-Tag – überall auf der Welt gefeiert. Er hat nichts mit dem Reinheitsgebot zu tun, das so ohnehin nur in Deutschland gilt. Am Weltbiertag geht es einfach nur darum, das Getränk Bier zu feiern und zu genießen. 

Wann ist der internationale Tag des Bieres?

Der internationale Tag des Bieres ist zum Glück immer an einem Freitag, und zwar dem ersten Freitag im August. Der Weltbiertag wurde 2007 von sechs Amerikanern ins Leben gerufen und zum ersten Mal 2008 gefeiert. Anfangs nur einem kleinen Kreis bekannt, wurde er immer populärer. Schon einige Jahre nach seiner Entstehung gab es auf der ganzen Welt über 400 offizielle Veranstaltungen zum Welttag des Bieres, auch in Deutschland. 

Um was geht es am Weltbiertag?

Der internationale Tag des Bieres blickt nicht auf dieselbe Tradition wie der deutsche Tag des Bieres zurück. Am Weltbiertag geht es vor allem darum, Freunde zu treffen, um gemeinsam leckeres Bier zu genießen. Dabei sollen auch die Personen geehrt werden, die den feinen Doldensud servieren. Richtig zelebriert hast du den internationalen Biertag, wenn du und deine Freunde dabei die Biere aller Nationen und Kulturen feiern und damit ein Zeichen für eine geeinte Welt setzen. Du siehst: Um das Reinheitsgebot geht es hier nicht. Eher steht die Vielfalt des Bieres und seiner Biersorten und der gemeinsame Genuss im Vordergrund. 

Gibt es noch mehr Tage des Bieres?

Kurzum: ja! Der Schweizer Tag des Bieres wurde 2012 vom Schweizerischen Brauer-Verband (SBV) anlässlich des 135-jährigen Bestehens des Verbandes ins Leben gerufen. Er findet jedes Jahr am letzten Freitag im April statt. 

 

Wusstest du? In der Schweiz gibt es auch einen Bierorden

In der Schweiz gibt es nicht nur einen Tag des Biers. Es gibt auch einen Bierorden, der zeitnah zum Biertag verliehen wird. Der OrdenAD GLORIAM CEREVESIAE“ (zu Ehren des Bieres) wurde bereits 1972 vom SBV gegründet. Er wird an Menschen verliehen, die sich um die Förderung des Biers besonders verdient gemacht haben. Wer mit dem Bierorden ausgezeichnet wurde, geht einige Verpflichtungen ein:

  • Bier jederzeit die ihm zustehende Aufmerksamkeit zu widmen und es mit Sorgfalt und Hingabe zu behandeln
  • Bierkenntnisse an andere Bierkenner weiterzugeben und sie über die Eigenschaften des Getränks zu belehren, wie es sich entsprechend der Jahrtausende alten Tradition gehört
  • Bier stets in Ehren zu halten und niemals zu vergeuden

Das wäre doch auch eine gute Idee für Deutschland! 

Biertage: Jetzt kennst du sie!

Nachdem du nun drei Biertage kennengelernt hast, kannst du dieses Jahr ausgiebig das Bier in allen seinen Variationen und aus vielen Gründen feiern, etwa in Deutschland für das Reinheitsgebot, in der Schweiz, weil Bier einfach super ist und weltweit, um die Vielfalt des leckeren Getränks zu ehren.

Welches Bier trinkst du am Tag des Bieres? Lass dich bei uns inspirieren und finde dein nächstes Lieblingsbier im Bierfinder!

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