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Flötzinger Brauerei

Flötzinger Brauerei

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„Gutes Bier braucht Zeit“

Die Flötzinger Brauerei ist die älteste Brauerei Rosenheims. Seit 1543 steht die Familienbrauerei für traditionsreiche, nach dem bayerischen Reinheitsgebot gebraute Biere.
Ein Herbstfest ohne Flötzinger? Kaum vorstellbar. Seit  159 Jahren stoßen die Rosenheimer mit dem extra zu diesem Anlass gebraute Märzen der Familienbrauerei auf dem beliebten Volksfest  an. In der „fünften Jahreszeit“ ist das große Flötzinger-Zelt eine der Attraktionen für Bierfreunde aus der ganzen Welt. Doch auch abseits des Festtrubels heißt es bei immer mehr Biergenießern: „Dem Guten treu – Flötzinger Bräu“.
 

Brauerei mit gesundem Wachstum

Flötzinger ist noch eine der Familienbrauereien, in denen das Handwerk hochgeschätzt wird, sagt Marketingleiter Thorsten Diederich. Wenn man durch die Brauerei läuft, fällt auf – hier arbeiten Menschen und kaum Maschinen. „Familienbrauerei ist bei uns nicht nur ein Begriff, sondern wird konsequent gelebt“, so Diederich. „Im Umgang miteinander steht die Menschlichkeit im Vordergrund.“ Vielleicht sei das ein Grund, dass hier jeder Mitarbeiter gerne sein Bestes gibt und bei Flötzinger die Zeichen auf Expansion stehen. „Wir können ein kontinuierliches und gesundes Wachstum verzeichnen, die Verbraucher haben gemerkt, dass gutes Bier etwas wert sein muss“, ist er überzeugt.
An der Spitze von Flötzinger steht Bräu Franz Steegmüller II – und das jetzt schon seit 60 Jahren. Unterstützt wird er von Tochter Marisa Steegmüller und Schwiegersohn Andreas Steegmüller-Pyhrr. Damit das Bier so gut wird, betreibt man bei Flötzinger einigen Aufwand. Nur bester deutscher Hopfen aus Tettnang und der Hallertau kommt in den Sud, bei der Auswahl des Malzes wird auf Regionalität geachtet. „Doch unser erstes Augenmerk gilt immer der Qualität“, so Diederich. Das gilt auch für den Brauvorgang. Schon lange, bevor der Begriff „Slow Brewing“ aufkam, braute man bei Flötzinger in aller Ruhe. „Gutes Bier braucht Zeit und darf deshalb lange in unseren Reifekellern lagern.“

23 Bierspezialitäten werden gebraut

Weil in Rosenheim Weißbier Tradition hat, braut man hier auch ein ganz besonders Bier. 1907 gründete der Weißbierbrauer und Gastwirt Benedikt Bierbicher die gleichnamige Weißbierbrauerei. Im Rückgebäude der Gaststätte „Fischküche“ entstand das legendäre Weißbier, von dem angeblich nur vier Monate nach Eröffnung bereits 239 Hektoliter von den begeisterten Rosenheimern getrunken wurden. Und an niemand anderen als die Flötzinger Brauerei gab Benedikt Bierbichler sein Rezept weiter. Seit 1996 entsteht hier das beliebte Bierbichler Weißbier.

23 verschiedene Biere werden bei Flötzinger gebraut. Die Palette umfass helle und dunkle Biere, Weißbiere, Pils und leichte Biere sowie Zwickel sowie Spezialrezepturen. Dazu kommen sieben nichtalkoholische Getränke. Das Cola-Mix gilt manchen Rosenheimern als das beste Cola-Mixgetränk der Welt. 
Auf den „Craftbier-Zug“ sei man als traditionsreiches Familienunternehmen bewusst nicht aufgesprungen, sagt Diederich. Wohl gibt es aber übers Jahr Spezialrezepturen wie die das Weihnachtsbier oder einen Weihnachtsbock. Im Januar starten der süffige Josefibock, im Mai natürlich der Maibock. Im Sommer kommt das Flötzinger Wies’n Märzen, welches bis zum Herbst gebraut wird. „Diese Saisonbiere machen wir seit 30 Jahren – lange bevor jemand auf den Begriff „Craftbier“ kam“, so Diederich. Dass die Biere trotzdem hohe Handwerkskunst sind, zeigen die vielen Awards und Auszeichnungen, die Flötzinger in den vergangenen Jahren gewinnen konnte. Sechs Bundesehrenpreise und 241 DLRG-Medaillen sind darunter, eine Auszeichnung als „Bestes Helles der Welt“ beim „World-Beer-Award“ und mehrere Auszeichnungen beim European Beer Star.

Biere sind bundesweit erhältlich


Dank einer guten Vertriebsmannschaft bekommt man Flötzinger bundesweit im Getränkefachhandel, sagt Diederich.  Auch im europäischen Ausland ist man gut im Geschäft; so gibt es einen eigenen Vertriebler für den italienischen Markt. Im Kerngebiet um Rosenheim ist man auch stark in der Gastronomie vertreten, zum Teil mit eigenen Gaststätten. 

Wer am Markt Erfolg haben will, darf sich auch Innovationen nicht verschließen, weiß der Marketingleiter. So hat die Brauerei vor kurzem ihren Produkten ein „Facelifting“ angedeihen lassen – mit einem neuen Logo und einem modernen Etikettendesign. Auch bei den Flaschen geht man mit der Zeit und hat jetzt auf die Euro-Flasche umgestellt. Damit verbunden gibt es auch neue Kästen. „An den Kästen sieht man, was in einer Brauerei Nachhaltigkeit bedeutet – die Kästen waren jetzt 25 Jahre im Umlauf“, sagt Diederich. Die aussortierten Behälter werden geschreddert und kommen als neue Kästen wieder in den Kreislauf.“ Auch in eine neue computergesteuerte Abfüllanlage wurde investiert. 

 

Nachhaltigkeit steht im Fokus 


Dass man bei Flötzinger großen Wert auf Nachhaltigkeit legt, sieht man auch an der großen Fotovoltaikanlage auf dem Dach – der größten privaten Anlage in der Region. „Bierbrauen verbraucht viel Energie und so können wir einen Teil davon selbst erzeugen.“ Die Lkw-Flotte wurde erneuert und ist jetzt mit modernen, sauberen Fahrzeugen ausgestattet. 

Als Familienbrauerei mit dem Stammsitz mitten in Rosenheim wird es für Flötzinger dort langsam eng. Mittlerweile sei man auf acht Standorte in der Stadt verteilt. Doch das wird sich bald ändern. In einem gerade in Planung befindlichen Gewerbegebiet in einem Vorort von Rosenheim will Flötzinger eine große Halle errichten. Dorthin soll dann zentral die gesamte Logistik ausgelagert werden. Die Familienbrauerei behält natürlich ihren Standort in Rosenheim, so Diederich. 
 
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