Unterarten von Stout-Bier
Der Bier-Stil Stout kann in verschiedene Unterarten eingeteilt werden. Dazu gehören:
Dry Stout
Dry Stout oder irisches Stout wurde in der Vergangenheit vor allem in Irland hergestellt und gilt als Standard-Stout. Auch das wahrscheinlich berühmteste Stout-Bier – Guinness – ist ein Dry Stout. Ein Qualitätsmerkmal für diese Unterart ist eine cremige Textur sowie eine stabile, lang anhaltende Schaumkrone. Um diese Eigenschaften zu ermöglichen, enthält diese Stout-Art im Fass neben Kohlenstoffdioxid auch ein Stickstofftreibmittel, das für die besondere, vergleichsweise geringe Perlage des Biers sorgt. Auch Dry Stout aus der Dose kann mit Stickstoff angereichert werden. Hier kommen sogenannte Widgets zum Einsatz. Das sind kleine Plastikkapseln, die sich in der Dose befinden und mit Stickstoff gefüllt sind. Beim Öffnen der Dose wird das Bier durch die Kapsel gezwungen und sorgt so für das einzigartige Mundgefühl von Irish Stout.
Sweet Stout
Das Gegenstück zum klassischen Dry Stout ist Sweet Stout. Diese Unterart fällt – wie ihr Name schon vermuten lässt – durch ihre angenehme Süße auf. Trotzdem behält Sweet Stout eine geringe bis mittelstarke Bitterkeit, die typisch für Stout-Biere ist. Die Süße im Sweet Stout entsteht durch einen erhöhten Malzgehalt im Bier. Teilweise sind in Sweet Stout auch Milchzucker oder Schokolade enthalten – dies ist jedoch eher selten der Fall. Diese Stout-Arten sind dann auch als Milk Stout oder Cream Stout bekannt.
Chocolate Stout
Chocolate Stout enthält nur in seltenen Fällen richtige Schokolade. Um die einzigartigen Schokoladennoten zu erzielen, wird die im Bier enthaltene Gerste auf eine spezielle Art geröstet. Chocolate Stout wird zum Beispiel von den Brauereien Samuel Smith oder Young's sowie von vielen weiteren Craft Beer-Produzenten gebraut.
Coffee Stout
Die typische Stout-Farbe erinnert ja sowieso schon an Kaffee – beim Coffee Stout zieht der Geschmack gleich hinterher. Auch hier ist nur selten richtiger Kaffee im Getränk enthalten. Stattdessen wird die Gerste einem speziellen Röstungsverfahren unterzogen. Die Aromen der Röstgerste erinnern im fertigen Stout an Gerstenkaffee.
Oatmeal Stout
„Oatmeal” ist das englische Wort für Haferflocken. Hafer war schon im Mittelalter ein wichtiger Rohstoff für die Bierherstellung, wurde im Laufe der Zeit jedoch immer unbeliebter. In jüngster Vergangenheit wurde die Verwendung von Hafer in Bieren wiederbelebt, vor allem durch die das steigende Interesse in Craft Beer. Oatmeal Stout wird mit Hafer gebraut, was ihm eine besondere Sämigkeit und Vollmundigkeit verleiht. Oatmeal Stout wird zum Beispiel von der Traditionsbrauerei Samuel Smith (Samuel Smith Oatmeal Stout) oder dem Brehon Brewhouse (Ulster Black Oatmeal Stout) hergestellt.
Imperial Stout
Eine besondere Stout-Art ist dasImperial-Bier. Im 18. Jahrhundert wurde es in England gebraut – und zwar speziell für die russische Zarin Katharina die Große. Es entwickelte sich zum Hofbier der Zarenfamilie, wodurch es in ganz Russland, den baltischen Staaten, aber auch in England zu einer beliebten Stout-Art wurde. Imperial Stout hat einen hohen Röstmalz-Gehalt, der für die tiefschwarze Farbe sowie die intensiven Geschmacksnoten nach Kaffee und Schokolade verantwortlich ist. Der Alkoholgehalt des Imperial-Biers liegt bei mindestens 8 bis 10 Prozent. Mit dem Sturz der Zarenfamilie geriet Imperial Stout in Vergessenheit. Es wird erst seit etwa zehn Jahren wieder von kleineren Brauereien in England, den USA, aber auch in Deutschland und Österreich gebraut.